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Staging Wor(l)ds, Embodiments: Performance and Translation

Open Seminar und Vortragsreihe: “Staging Worl(d)s, Embodiments: Performance and Translation.”

In Inszenierungskontexten, aber auch in den Theater- und Literaturwissenschaften steht nach wie vor die Text- vor der Bühnenarbeit. Manche Übersetzung, manche Inszenierung prägt die Wahrnehmung eines Ausgangstexts, wirkt zurück auf ein "Original". Wer ist in diesem Zusammenhang Urheberin, Künstler? Welche Bedeutungsverschiebungen ergeben sich in Übersetzungs- und Aufführungskontexten?

In dem Open Seminar „Staging Worl(d)s, Embodiments: Performance and Translation“ (Sommersemester 20) aus dem Fachbereich Anglistik/Literaturübersetzen wurden diese und viele weitere Fragen der Performativität, der Translation und des sprachlichen, medialen und kulturellen Transfers gemeinsam erörtert, und zwar sowohl aus (berufs)praktischen als auch aus theoretischen Perspektiven. Ein wiederkehrender Bezugstext bei der Erörterung dieser Fragen war J. M. Coetzees Life and Times of Michael K.

Im Rahmen des Lehrprojekts findet zudem semesterübergreifend eine gleichnamige digitale Vortragsreihe statt, die bis zum Sommersemester 21 fortgeführt wird. So wird eine längerfristige Dialogsituation zwischen Studierenden und außeruniversitären Teilnehmenden, Expert:innen und Praktizierenden geschaffen, die für alle Beteiligten einen gewinnbringenden Lernprozess ermöglicht.

Wie das Open Seminar im Sommersemester 20 wird die semesterübergreifende Vortragsreihe durch das Format Bürgeruniversität in der Lehre der HHU ermöglicht und ist allen Interessierten der Stadtbevölkerung nach vorheriger Anmeldung zugänglich.

Projektverantwortliche: Dr. Eva Ulrike Pirker

Wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt: Kathrin Hettrich (Masterstudiengang Literaturübersetzen)

Bei Fragen zu dem Projekt kontaktieren Sie uns gerne per: E-Mail


Programm Sommersemester 21

02.07.2021, 18:30 Mother Tongues Becoming Bold – Lesung und Gespräch mit Jennifer Nansubuga Makumbi

In ihren preisgekrönten Erzählungen bedient sich die ugandische Autorin Jennifer Nansubuga Makumbi zwar der englischen Sprache, lässt sich von dieser jedoch nicht begrenzen, sondern macht sie sich zu eigen und mischt regionale Variationen sowie Elemente lokaler Sprachen in ihr literarisches Werk. Makumbis Strategien gehen auf und erzeugen mitreißende Literatur, stellen allerdings Übersetzende vor große Herausforderungen. An diesem Abend wird nicht allein die Autorin einem deutschsprachigen Publikum vorgestellt – auch zwei Übersetzerinnen, Janna Krampe und Madeleine Rösler, Studierende im Masterstudiengang Literaturübersetzen der HHU, geben Einblicke in ihre Arbeit mit Makumbis Texten.

Veranstaltungsort: Heine Haus Literaturhaus Düsseldorf; Jennifer Makumbi ist per Livestream zugeschaltet.

Der Livestream ist nach der Veranstaltung auch als Aufzeichnung verfügbar: https://youtu.be/B6CgTJvuFKQ

In Kooperation mit: Masterstudiengang Literaturübersetzen der HHU, CTS_dus, stimmen afrikas/Allerweltshaus Köln e. V. Gefördert durch: Bürgeruniversität in der Lehre, Kunststiftung NRW u. a.

Mehr Infos über das Übersetzungsprojekt Blick in die Zukunft – Gegen das Vergessen


22.06.2021, 16:00 Anna Kasten – zur deutschen Übertitelung von Leben und Zeit des Michael K. (Baxter Theatre, Kapstadt)

Anna Kasten von der Übertitelungsfirma Panthea war zu Gast am Institut für Anglistik und Amerikanistik. Am 22.06.2021 von 16:00–18:00 Uhr berichtete sie in einem digitalen Gastvortrag von der Arbeit an der deutschen Übertitelung zu Leben und Zeit des Michael K. (Baxter Theatre, Kapstadt). Die Übertitelung gehört zu den komplexen translatorischen Prozessen hinter der Aufführung eines Bühnenstücks. Nach einer Einführung zur Theorie und Praxis der Übertitelung beleuchtete sie die konkreten Herausforderungen, die ihr bei der Arbeit an dem südafrikanischen Bühnenstück begegnet sind. Weitere Informationen.


22.05.2021, 18:30 Sabine Ruflair „Das Musical als Gegenstand der Literaturübersetzung: Musicalbuch, Musicalproduktion und Markt“

Die Musicalübersetzerin Sabine Ruflair war erneut zu Gast im Studiengang Literaturübersetzen. In ihrem digitalen Gastvortrag (25.05.2021, 18:30–20:00 Uhr) „Das Musical als Gegenstand der Literaturübersetzung: Musicalbuch, Musicalproduktion und Markt“ beleuchtete sie dieses Mal die Übersetzung für die Bühne als Genre und sprach über die komplexen Entwicklungs- und Kooperationsprozesse hinter dem Musicalbuch. Weitere Informationen.


Diese außeruniversitären Akteure aus Theorie und Berufspraxis waren bereits im Rahmen der Vortragsreihe zu Gast am Institut für Anglistik und Amerikanistik:

04.12.2020, 10:30 Sabine Ruflair
Vom Tanz mit den Takten – Ausgewählte Aspekte der Übersetzung von Musical-Literatur.

Susana Mogollón Guarín, Studierende im Masterstudiengang Literaturübersetzen und Teilnehmende des Workshops, hat in der Onlinezeitschrift TraLaLit ein Interview mit Sabine Ruflair veröffentlicht.
Das Interview finden Sie hier.

03.06.2020, 12:30  David Johnston (University of Belfast)
Translating the Dead for the Living Stage: Solidarity and the Afterlife

13.05.2020, 12:30  Jan Wilm  (Frankfurt/Main)
Thoughts on J. M. Coetzee – Found on Old Hard Disks

29.04.2020, 12:30  David Maß (Berlin)
Vom Skript zur Übertitelung: Übersetzungsdienstleistungen in performativen Kontexten

Die Gastvortragenden:

Sabine Ruflair studierte Übersetzen, hat ein Diplom als Bühnendarstellerin von der Folkwang Universität in Essen und einen Masterabschluss in Kulturmanagement. Neben ihren Tätigkeiten im Theaterbereich, z. B. als Regie- und Produktionsassistentin für Kulturevents (RUHR.2010, Nibelungen-Festspiele Worms), übersetzt sie seit 15 Jahren Musicals vom Englischen ins Deutsche. Zu ihren Werken gehören unter anderem Jane Eyre, The Who´s TOMMY, The King and I, High Fidelity sowie Doktor Schiwago (mit Jürgen Hartmann). Seit 2015 arbeitet sie in der internationalen Entwicklungsabteilung der Firma Stage Entertainment und begleitete dort unter anderem als Supervisor die Übersetzungsprozesse ausgewählter Musicals wie TINA – Das Tina Turner Musical, Cirque du Soleil PARAMOUR oder Pretty Woman.

David Maß hat das Glück gehabt, seine Leidenschaft zum Beruf machen zu können, und widmet sich seit fast 20 Jahren der Professionalisierung von Übertiteln für die darstellenden Künste. Bei Panthea verfolgt er zusammen mit seiner Partnerin Anna Kasten das Ziel, Aufführungen für Menschen mit Sprachbarrieren oder auch Behinderungenzugänglich zu machen. Wichtig sind ihnen dabei vor allem Qualität, Innovation und Menschlichkeit. Mehr Infos über die konkreten Aktivitäten kann man unter www.panthea.com finden.

Jan Wilm ist Schriftsteller und Übersetzer, unter anderem der Werke von Maggie Nelson. Er studierte Anglistik und Amerikanistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, wo er mit einer Arbeit über J. M. Coetzee promovierte. Seine Essays und Literaturkritiken erscheinen in der Neuen Zürcher Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Los Angeles Review of Books und dem Times Literary Supplement. 2016 erschien von ihm das Buch The Slow Philosophy of J. M. Coetzee, 2019 sein Roman Winterjahrbuch.

David Johnston ist Professor für Übersetzung am Zentrum für Übersetzen und Dolmetschen an der Queen’s University Belfast. Er hat umfassend über die Beziehung zwischen Theorie, Praxis und Ethik im Übersetzungsprozess publiziert und seine Arbeit in Vorträgen in fünfundzwanzig Ländern vorgestellt. Als Bühnenübersetzer wurde er mehrfach ausgezeichnet. Die Zeitschrift Comedia Performance beschreibt ihn für seine Übersetzungen des spanischen Theaters des Goldenen Zeitalters als „innovativsten Übersetzer des einundzwanzigsten Jahrhunderts“. Er ist gewähltes Mitglied der Academia Europaea.