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Nobelpreis für Literatur an Annie Ernaux – Sonja Finck, Absolventin des Studiengangs Literaturübersetzen, übersetzt die Werke der Autorin

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Der Literaturnobelpreis wurde im Oktober 2022 an die französische Schriftstellerin Annie Ernaux verliehen. Da darf der Studiengang Literaturübersetzen der HHUD sich ebenfalls freuen! Denn seit 2017 werden die Werke der prämierten Autorin von unserer Alumna Sonja Finck übersetzt. Diese schloss ihr Studium mit den Sprachen Französisch und Spanisch im Jahr 2004 ab. Ihre Abschlussarbeit widmete sie dem Werk der algerischen Schriftstellerin Assia Djebar und der Frage, warum gerade bei dieser Autorin auch eine Sichtbarkeit des Übersetzens von besonderer Bedeutung sein kann.

Seither arbeitet Finck als freie Übersetzerin und überträgt Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Dokumentarfilme und auch wissenschaftliche Texte aus den Sprachen Spanisch, Französisch und Englisch ins Deutsche. Sie erhielt mehrere Preise für ihr Schaffen: 2006 den André-Gide-Preis für die Übersetzung des Romans Fever von Leslie Kaplan, 2017 gemeinsam mit der Autorin Bonnie-Sue Hitchcock den Deutschen Jugendliteraturpreis für das Buch Der Geruch von Häusern anderer Leute und 2019 den Eugen-Helmlé-Preis. Im Jahr 2021 war sie gemeinsam mit Frank Heibert für den Preis der Leipziger Buchmesse für die Übertragung der Kurzgeschichten Der große Absturz. Stories aus Kitchike von Louis-Karl Picard-Sioui nominiert.

Annie Ernaux, deren stark autobiografisch geprägtes Werk inzwischen beinahe 20 Romane umfasst, wurde bei der Preisverleihung „für den Mut und die klinische Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Beschränkungen der persönlichen Erinnerung aufdeckt“ gelobt. Sieben ihrer Romane sind seit 2017 in der Übersetzung von Sonja Finck im Suhrkamp Verlag erschienen, darunter Der Platz (2019), Die Scham (2020) sowie der erst kürzlich veröffentlichte Band Das andere Mädchen (2022). Iris Radisch spricht in DIE ZEIT von ihren „wunderbar lakonischen Übersetzungen“.

Sonja Finck lebt in Gatineau (Kanada) und Berlin. Dem jetzigen Masterstudiengang Literaturübersetzen bleibt sie eng verbunden: regelmäßig wird sie als Lehrbeauftragte angefragt, um ihr wertvolles Wissen und ihre Begeisterung für Literatur und das Übersetzen in Blockseminaren zur Übersetzungspraxis an die Studierenden weiterzugeben. Hier findet sich ein Bericht über ein Seminar, bei dem auch Texte von Annie Ernaux behandelt und bei einer Abendveranstaltung im Institut français Düsseldorf zur Diskussion gestellt wurden.

Anlässlich der Vergabe des Literaturnobelpreises an Annie Ernaux erschien in der Rheinischen Post (Bezahlschranke) ein Interview mit der Übersetzerin Sonja Finck.

Im Deutschlandfunk erklärt sie außerdem, was die französische Autorin so nobelpreiswürdig macht.

Kategorie/n: Literaturübersetzen
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