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Übersetzungsworkshop mit Sinzo Aanza

Romanistik

Im Rahmen des Projekts „Blick in die Zukunft – Gegen das Vergessen“, das vom Masterstudiengang Literaturübersetzen in Kooperation mit stimmen afrikas / Allerweltshaus Köln e.V., initiiert wurde, finden im Wintersemester 2020/21 drei Online-Workshops mit französischsprachigen, afrikanischen AutorInnen statt. Diese Veranstaltungen sind Teil des Seminars "Übersetzen literarischer Texte Französisch-Deutsch", das von PD Dr. Vera Elisabeth Gerling gehalten wird. Moderiert wird die Veranstaltung gemeinsam mit Lena Riebl, die eine Erzählung von Sinzo Aanza übersetzt hat. Der Workshop steht auch weiteren Interessierten offen und ist insbesondere für Romanistikstudierende interessant, da er auch einen Einblick vermittelt in aktuelle Tendenzen der französischsprachigen Literatur aus Afrika.

Unser dritter Gast ist Sinzo Aanza aus der Demokratischen Republik Kongo:

Do, 11.02.21: Sinzo Aanza – „La fête et l’ombre“

Sinzo Aanza stellt seinen bislang unveröffentlichten Text „La fête et l’ombre“ vor, einen dramatischen Dialog zwischen einer namenlosen Frau und einem namenlosen Mädchen – dem jüngeren Selbst der Frau. Gemeinsam versuchen die beiden, eine schreckliche Kindheitserinnerung zu rekonstruieren: Als Kind wurden sie Zeuginnen der brutalen Folter und Ermordung ihres Großvaters und selbst Opfer sexueller Gewalt durch Soldaten. Aanza thematisiert die Wandelbarkeit von Erinnerungen sowie die Schwierigkeiten, sich traumatischen Erlebnissen mit den beschränkten Mitteln der Sprache anzunähern. Lena Riebl stellt ihre deutsche Übersetzung vor. Die sprachlichen und stilistischen Besonderheiten des Texts sowie die verschiedenen Herausforderungen und Möglichkeiten seiner Übersetzung werden diskutiert.

Sprache: französisch / deutsch

Zum Autor: Der Lyriker, Dramaturg und bildende Künstler Sinzo Aanza veröffentlichte 2015 seinen Debütroman Généalogie d’une banalité und schrieb außerdem bereits mehrere Theaterstücke, darunter Que ta volonté soit Kin (2018), Gedichte, Kurzgeschichten und Essays. Seine Werke thematisieren die politische Situation in der Demokratischen Republik Kongo sowie das Bild dieses Landes, das „schon seit jeher den Investoren gehört, insbesondere ausländischen“. Der Abbau natürlicher Rohstoffe, die Vorstellung nationaler Identitäten und deren Auswüchse sowie die konstruierte Wahrnehmung des Landes Kongo seit der Kolonialzeit sind Themen, die sowohl in seine literarischen Werke als auch in seine Skulpturen einfließen. Aanza ist außerdem künstlerischer Leiter von Yango, der Biennale zeitgenössischer Kunst in Kinshasa.

Weitere Informationen zum Projekt und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

Veranstaltungsdetails

11.02.2021, 18:00 Uhr - 19:30 Uhr
Ort: online
Verantwortlichkeit: