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Summer School 2015

Vom 28. bis 30. Juli 2015 veranstaltete der Masterstudiengang Literaturübersetzen wieder die jährliche Summer School Literaturübersetzen, die wie immer Interessierten aus verschiedenen Bereichen offenstand: Neben Studierenden nahmen auch bereits berufstätige Übersetzer sowie andere Literaturbegeisterte teil. Die Mischung aus Workshops und Vorträgen vermittelte einmal mehr einen Einblick sowohl in die Praxis als auch in die Theorie des Literaturübersetzens.

Nach der Eröffnung der Summer School hielt Prof. Dr. Shoba Venkatesh Ghosh, die Leiterin des Department of English Literatures der University of Mumbai in Indien, einen Vortrag zu Questions of Literary Translation. Frau Prof. Ghosh bot darin einen Einblick in verschiedene Aspekte des Übersetzens, und spezifisch des Literaturübersetzens, in ihrem Heimatland Indien, sowohl historisch als auch in der Gegenwart. Dabei ging sie vor allem auf die Bedeutung des Übersetzens in einem so mehrsprachlichen Land wie Indien ein, erst recht im Rahmen der Kolonialisierung im 19. Jahrhundert.

Nachmittags übernahm Dipl.-Übers. Marion Herbert, selbst eine Absolventin des Studiengangs Literaturübersetzens der Heinrich-Heine-Universität, den Workshop „Übersetzungspraxis Französisch“. Marion Herbert übersetzt Werke verschiedener Genres (u.a. Krimis, Kinder- und Jugendliteratur, Graphic Novels) aus dem Französischen und dem Englischen. In einer kleinen Gruppe konnten die Teilnehmenden des Workshops sich selbst am Übersetzen ausprobieren. Wie schon in den Vorjahren übernahm Dipl.-Übers. Ursula Guinaldo den Workshop „Übersetzungspraxis Spanisch“. Sophie Almer leitete am letzten Tag den Workshop „Übersetzungspraxis Englisch“, in dem die Teilnehmenden sich nach einigen kleineren Übersetzungsübungen zum Einstieg auch gleich an der Übersetzung eines längeren Textes versuchen konnten.

Im Workshop „Spiel-Platz – Basics fürs Comicübersetzen“ führte Dr. Gundula Schiffer die Teilnehmenden in das Übersetzen von Comics und Graphic Novels ein. Dabei wurde vor allem auf die Besonderheiten des Mediums, auf die man beim Übersetzen muss, eingegangen. Nach einer Einführung übersetzten die Teilnehmenden selbst in Gruppen Auszüge aus einigen englisch- und französischsprachigen Comics.

 

 

Der Workshop „Im Dschungel der Bedeutungen: Warum Indonesisch doch keine „einfache Sprache“ ist“ von Sabine Müller bot einen Einblick in die sprachlichen und kulturellen Besonderheiten des Indonesischen. Sabine Müller übersetzt selbst aus dem Indonesischen. Zumal Indonesien 2015 das Gastland der Frankfurter Buchmesse ist, war es für die Teilnehmenden sicherlich interessant, einen Blick auf diesen Kulturraum zu werfen und selbst ein paar Sätze Indonesisch zu lernen.

Die Summer School endete mit einem zweiten Vortrag von Prof. Shoba Ghosh, in dem sie über die große Sprachvarietät in Indien sprach. Sie stellte ein paar der 22 offiziellen Sprachen Indiens vor und erklärte auch einiges zum historischen Kontext der Sprachentwicklung in Indien. Im Anschluss an diese Einführung besprach sie mit den Teilnehmenden kurze Auszüge aus Gedichten, u.a. aus Gedichten in Urdu. Auch hier ging sie wieder auf verschiedene Übersetzungsschwierigkeiten ein, denen man sich bei einer Übertragung solcher Gedichte ins Englische stellen muss. Prof. Ghoshs Vorträge sollten auch den Studierenden die Möglichkeit geben, sie persönlich kennenzulernen, da die Heinrich-Heine-Universität seit kurzer Zeit auch einen Studierendenaustausch mit der University of Mumbai pflegt, für den auf indischer Seite Frau Ghosh zuständig ist.